Funktionen
Unter einer
Funktion f
versteht man eine
Abbildung x
↦ y = f(x),
die jedem Wert x genau einen Wert y zuordnet. Die Menge aller Zahlen, die x
annehmen darf, heißt
Definitionsmenge Df
von f.
Meist ist eine Funktion f in Form einer
Gleichung
y
= f(x) gegeben
und als Definitionsmenge die Menge der
reellen
Zahlen ℝ. Die
Menge der reellen Zahlen ℝ umfasst
die Menge der natürlichen Zahlen ℕ, der ganze Zahlen ℤ, der rationalen
Zahlen (Brüche und Dezimalbrüche) ℚ und der irrationalen Zahlen (Wurzeln).
Funktionen lassen sich graphisch auf dem Computer
auch mit Hilfe von Geometriesoftware,
w.z.B
geogebra,
darstellen.
Zur Vereinfachung wird als
Bruchstrich
das Zeichen / verwendet statt
–.
a) Lineare Funktion
Beispiel:
f(x) = 2x – 3, Df
= ℝ
Der Graph Gf
von f ist eine Gerade, die durch 2 Punkte gegeben ist,
Graphische Darstellung Gf
Für den Schnittpunkt mit der x-Achse gilt: f(x) = 0
2x – 3 = 0
oder
2x = 3
oder
x =
1,5 (Nullstelle)
Allgemeine lineare Funktion
f(x) = mx + t, Df
= ℝ m gibt die Steigung und t den y-Abschnitt an.
Graphische Darstellung Gf
Graphische Darstellung mit variablen m und t (Schieberegler)
Beispiel:
f(x)
= x2
–
2x
–
3, Df
= ℝ Der Graph der Funktion hat die Form einer Parabel,
die sich mit Hilfe der quadratischen Ergänzung und Anwendung der binomischen
Formel günstiger darstellen lässt:
f(x) =
x2
–
2x + 1 –
1
–
3 |
quadratische Ergänzung
mit 1 = 2:2 zur
f(x) =
(x – 1)2
– 4
|
Anwendung der
binomischen Formel
f(x) = (x –
1)2
– 4
ist die
Scheitelpunktform der quadratischen
Gleichung.
Daraus lässt sich der
Scheitelpunkt
S der Parabel
ablesen, durch den eine
senkrechte Symmetrieachse
verläuft:
S(1;
–
4)
Graphische Darstellung Gf
mit
f(0) = f(2) =
–
3 und
f(-1) = f(3) = 0
Nullstellen der Funktion:
f(x) = 0
für
x =
–1
und x = 3
Allgemeine quadratische Funktion
Scheitelpunktform
der quadratischen Gleichung
f(x) = a(x – b)2
+ c, Df
= ℝ Scheitelpunkt S(b ; c)
Graphische Darstellung für a = 0.5, b = 1, c =
–
2
Graphische Darstellung mit variablen a, b und c (Schieberegler)
Allgemeine Form
der quadratischen Gleichung
f(x) = ax2
+ dx + e, Df
= ℝ Umformung in Scheitelpunktform:
f(x) = a(x2
+ d/a٠x
+ (d/2a)2
–
(d/2a)2
) + e
|
quadratische Ergänzung
f(x) = a(x
+ d/2a)2
- a٠d2/4a2
+ e
|
binomische Formel anwenden
f(x) = a(x – (– d/2a))2
– d2/4a
+ e
Scheitelpunkt S(– d/2a; e – d2/4a)
Unter einer
Polynomfunktion vom Grad n versteht man eine Funktion mit folgender
Funktionsgleichung f(x) = a0 +a1x + a2x²
+ … + anxn, x ϵ ℝ; a0, a1, a2,
… an-1 ϵ ℝ, an ϵ ℝ\{0}
1. Beispiel:
f(x) = x³
–
6x²
–
12x, x ϵ ℝ
Der Graph Gf der Funktion hat an der Stelle x1 = 1
ein lokales Maximum und an der Stelle x2 = 3 ein lokales Minimum
2. Beispiel:
f(x) = x4
–
2x2
–
1, x ϵ ℝ
Der Graph Gf der Funktion hat an
der Stelle x1 =
–1
und x2 = 1 ein lokales Minimum und an der Stelle x2 =
3 ein lokales Maximum
d) Rationale Funktionen
1. Beispiel:
f(x) = 1/x, x ϵ ℝ\{0}
An der Stelle x = 0 ist die Funktion nicht definiert und besitzt eine senkrechte Asymptote.
Die Funktionswerte nähern sich zunehmend der
Asymptote für x gegen 0.
2. Beispiel:
f(x) = 3x / (2x
–
4) , x ϵ ℝ\{2}
An der Stelle x = 2 ist die Funktion nicht definiert und besitzt die senkrechte Asymptote x = 2. Der Graph Gf der Funktion besitzt auch die waagrechte Asymptote y = 1,5 für x gegen ∞ bzw. x gegen – ∞.
Die Asymptoten werden von den Funktionswerten
nicht berührt, die Funktionswerte nähern sich nur zunehmend den Asymptoten.
3. Beispiel:
f(x) = 4 / (x²
+ 1)
, x ϵ ℝ
Der Graph Gf der Funktion besitzt die waagrechte Asymptote y = 0 für x gegen ∞ bzw. x gegen – ∞.
Der Graph Gf
hat bei x = 0 ein lokales Maximum.
e) Trigonometrische Funktionen
Sinus- und Kosinusfunktion
f(x) = sin(x)
und
g(x) = cos(x), x ϵ ℝ
Allgemeine Sinusfunktion
f(x) = a sin(b(x – c))
+ d,
x ϵ ℝ
allgemeine Sinusfunktion mit
variablen a, b, c oder d (Schieberegler)
Tangensfunktion
f(x) = tan(x) = sin(x) / cos(x), x
ϵ ℝ\{± 1/2 π, ± 3/2 π, ±
5/2 π, …}
Der Graph Gf
der Funktion f besitzt an den Stellen Die Nullstellen der Funktion sind dieselben wie bei
der Sinus-Funktion.
f) Exponential- und Logarithmusfunktionen
Exponential- und Logarithmusfunktion
Exponentialfunktion f:
f(x) = ax,
x ϵ ℝ, a > 0 und a ≠ 1
Beispiel:
a1
= 2; a2
= 1,5
Die Graphen der Exponentialfunktion und der zugehörigen Logarithmusfunktion als Umkehrfunktion sind an der Winkelhalbierenden y = x des I. und III. Quadranten gespiegelt.
Die allgemeine Exponentialfunktion
f(x) = abx
+ c, x ϵ ℝ, a > 0 und a ≠ 1, b ≠ 0
Für a > 1 und b > 0 oder 0 < a < 1 und b < 0
steigt der Graph Gf
für zunehmendes x, f ist Wachstumsfunktion
(exponentielles Wachstum)
Für 0 < a < 1 und b > 0 oder
a > 1 und b < 0 fällt der Graph Gf
für zunehmendes x, f ist Zerfallsfunktion
(exponentieller Zerfall) Der Graph von y = a-x ist im Vergleich zum Graphen von y = ax an der y-Achse gespiegelt. Der Graph Gf besitzt die Asymptote y = c.
allgemeine Exponentialfunktion mit variablen a, b, c (Schieberegler)
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