Wie zufällig sind die Primzahlen verteilt?Um zu testen, wie zufällig Primzahlen in Zahlenbereichen verteilt sind, bietet sich folgendes Vorgehen an. Es werden gleich lange Reihen von natürlichen Zahlen in Zahlenbereichen gebildet. Dann wird jeweils pro Zeile die Anzahl der Primzahlen bestimmt. Schließlich wird die relative Häufigkeit der Anzahl der Primzahlen als Zufallsgröße X für eine vorgegebene Anzahl von Zeilen der Länge s rechnerisch ermittelt und graphisch als Histogramm dargestellt. Der Erwartungswert von X sei μ(s), die Standardabweichung σ(s). Es lässt sich nun eine Binomialverteilung auf Grund des Erwartungswertes μ(s) und der Standardabweichung σ(s) zuordnen:
μ(s)
=
n p
und [σ(s)]
2 =
n p (1–p). Daraus folgt für p und n der Binomialverteilung: und Da n eine natürliche Zahl ist, muss gerundet werden. Der relativen Häufigkeit der Anzahl der Primzahlen wird auch die Verteilungsfunktion F(x) der Normalverteilung zugeordnet mit dem Erwartungswert µ = µ(s) und der Standardabweichung σ = σ(s), exp( ) = e( ).
Folgende Beispiele zeigen die rechnerische und graphische Umsetzung mit einem Delphi-Programm und mit Geogebra: Die relative Häufigkeit der Primzahlen wird mit roter Farbe, die Binomialverteilung mit grüner Farbe und die Verteilungsfunktion der Normalverteilung mit blauer Farbe dargestellt, o bedeutet Primzahl, + keine Primzahl. A) Primzahlen zwischen 901 und 99 900, Zeilenlänge s = 69
Berechnung des Erwartungswertes E(X) = µ(s)
der
Verteilung der Anzahl der Primzahlen mit Zeilenbreite s = 69:
E(X) = µ(s) = 1٠0,0007 + 2٠0,00557 + 3٠0,03415 + 4٠0,08153 + 5٠0,15889 +
6٠0,21115 + 7٠0,20767 + 8٠0,16237 + 9٠0,08223 + 10٠0,04181 + 11٠0,00976 +
12٠0,00418
Berechnung der zugehörigen
Standardabweichung
σ(s)
mit der Formel
σ2(s) = 12٠0,0007 + 22٠0,00557 + 32٠0,03415
+ 42٠0,08153 + 52٠0,15889 + 62٠0,21115 + 72٠0,20767
+ 82٠0,16237 + 92٠0,08223 + 102٠0,04181 +
112٠0,00976 + 122٠0,00418 - 6,57012
Histogramm Erwartungswert: µ = µ(s) = 6,570,
Histogramm Standardabweichung: σ
= σ(s) = 1,798
Zugeordnete Binomialverteilung: B(13; 0,5077) mit
B) Primzahlen zwischen 1 000 001 und 2 000 000, Zeilenlänge s = 100
Histogramm Erwartungswert: µ = µ(s) = 7,044,
Histogramm Standardabweichung: σ
= σ(s) = 2,041
Zugeordnete Binomialverteilung: B(17; 0,4083) mit
C) Primzahlen zwischen 9 000 001 und 10 000 000, Zeilenlänge s = 100
Histogramm Erwartungswert: µ = µ(s) = 6,209,
Histogramm Standardabweichung: σ
= σ(s) = 1,971
Zugeordnete Binomialverteilung: B(17; 0,3742) mit
D) Primzahlen zwischen 99 000 001 und 100 000 000, Zeilenlänge s = 100
Histogramm Erwartungswert: µ = µ(s) = 5,433,
Histogramm Standardabweichung: σ = σ(s) = 1,915
Zugeordnete Binomialverteilung: B(17; 0,325) mit
Beim Vergleich von B, C und D bestätigt sich die abnehmende Dichte bei
größer werdenden Primzahlen. Der Erwartungswert sinkt von 7,044 auf
6,209.
Die
Binomialverteilung und die Verteilungsfunktion der Normalverteilung stellen eine Zufallsverteilung
dar. Die relativ gute Übereinstimmung der Verteilungen legen den Schluss nahe, dass
die Verteilung der Primzahlen in Zahlenbereichen mit gegebener Intervallbreite
in Näherung binomial- bzw. normalverteilt erfolgt. Zurück Zurück zur Startseite |